Neue Wege in der tierpsychologischen Beratung
- Systemische Aufstellungsarbeit mit Tieren

“ Haustiere sind oft Familienmitglieder und sie vertreten oft auch ein Familienmitglied.” (Bert Hellinger)

Die Aufstellungsarbeit für Tiere und ihre Menschen ist ein relativ junges Gebiet, das sich in den letzten Jahren aus dem systemischen Familienstellen immer weiter entwickelt hat. Das enge Zusammenleben mit unseren Haustieren bewirkt, dass sie Teil unseres Familiensystems werden und dessen Belastungen mittragen. So vertreten unsere Tiere eventuell vergessene, ausgeschlossene Familienmitglieder, weisen auf Probleme in unserer Partnerschaft hin u.v.m. Ähnlich wie bei Kindern ist diese Last jedoch oft zu schwer und die auftretenden Probleme sind ein Indiz für ungelöste Konflikte und Verstrickungen in der menschlichen Familie. Nicht selten werden bei Tieren mit Vorbesitzern sogar Belastungen aus der Beziehung zu diesen mitgebracht.

Tieraufstellungen bieten uns die Möglichkeit hinter ein Problem auf dessen wahre Ursache zu sehen, uns in die Lage der Tiere zu versetzen, deren Situation besser einzuschätzen und den Ursachen von Verhaltens- und psychosomatischen Problemen auf den Grund zu gehen. Oftmals ist das Anschauen selbst bereits der erste Schritt zu einer Lösung. Für das Tier bedeutet es seelische Erleichterung, die unmittelbar wirkt. Aufstellungsarbeit bietet uns aber auch als Entscheidungshilfe ein grosses Spektrum an Möglichkeiten.

Beispielhafte Anlässe wären unter anderem:

• Unerklärliches Verhalten
• Hinzukommen eines neuen Tieres
• Ängste und Phobien
• Krankheiten, die auch in Familie vorkommen oder bereits das vorherige Tier belasteten
• Eingewöhnungsschwierigkeiten
• Probleme zwischen Tieren
• Für den Tierhalter steht eine Entscheidung an, die das Tier betrifft
• Der Tierhalter hat das Gefühl, das Tier möchte ihm etwas mitteilen oder man möchte einfach spüren wie es dem Tier eigentlich geht

Aufstellungen finden entweder in einer Gruppe oder im Rahmen einer Einzelberatung statt. Die Anwesenheit des Tieres selbst ist bei der Aufstellungsarbeit nicht notwendig. .

In Notfällen ist es für uns auch möglich anhand eines Fotos (Augenpartie und Gesicht gut erkennbar) eine Aufstellung durchzuführen. Informationen zu Haltung, Herkunft, Umfeld, Verhalten und Problematik des betroffenen Tieres sind dabei von Bedeutung. Systemische Hintergründe können auf dieser Ebene zwar beleuchtet werden, für eine Lösung ist jedoch zumeist die Anwesenheit des Tierhalters notwendig.

Aufstellungen mit besonderer Thematik wären zum Beispiel Symptomaufstellungen, Aufstellungen um nachträglich Abschied von einem verstorbenen Tier zu nehmen und zur Bearbeitung von Traumata.

Aufstellungsarbeit ist Energiearbeit auf Seelenebene, keine Aufstellung gleicht der anderen. Aufstellungen können Hinweise auf Ursachen von psychischen und physischen Problemen geben, ersetzen dabei aber freilich nie die Diagnose durch einen Tierarzt