Ablauf einer Tieraufstellung

Jeder der aufstellen möchte hat etwas auf dem Herzen. Um ausreichend Stellvertreter für diverse Rollen zuhaben, benötigt man einige Personen. Man stellt sich also so zu sagen auch für die Problematik anderer Menschen und Tiere zur Verfügung. Dabei ist es oft so, dass die einem zugeteilten „Rollen“ etwas mit den eigenen Themen im weiteren Sinne zu tun haben, und man so auch als Darsteller an eigenen Problemen arbeitet.

Wer aufstellen will (im Folgenden "Klient" genannt), wählt einen anderen Gruppenteilnehmer für das betroffene Tier, bestimmte Personen und eventuell andere Tiere aus seinem "System", so genannte Stellvertreter. Diese positioniert der Klient nach Intuition frei im Raum. Aufstellungsplatz, Körperhaltung und die Entfernungen der Repräsentanten zueinander geben bereits wesentliche Informationen über das System, die Beziehung der Aufgestellten zueinander und auf die bestehenden Probleme bzw. auf deren mögliche Ursache. Ohne notwendigerweise näheres über jene Personen/Tiere zu wissen, deren Rollen die Stellvertreter übernehmen, nehmen diese körperliche Empfindungen und Gefühle der von ihnen in diesem System dargestellten Rollen wahr. Durch gezielte Fragen oder Aufforderungen klärt der Aufstellungsleiter die Wahrnehmungen der Repräsentanten. Diese sind nicht Schauspieler in einer "Rolle", sondern berichten über ihre Empfindungen. Man kann es am besten folgendermassen beschreiben: Für die Zeit der Aufstellung befindet man sich in den Schuhen/Pfoten/Hufen/Flossen des dargestellten Menschen/Tieres. Das Erlebte kann beim Klienten, aber auch bei den Stellvertretern starke Emotionen auslösen. Während und am Ende der Aufstellung werden dem Klienten und den Stellvertretern einfache Sätze angeboten, um die neuen Ordnungen der Liebe zu verdeutlichen . Diese heilenden Sätze sollen sehr individuell auf die Aufstellungssituation abgestimmt sein. Ihre Stimmigkeit wird sofort durch die Stellvertreter der Rollen angezeigt, indem jene die Worte annehmen können, bereit sind sie nachzusprechen oder diese als nicht passend empfinden. In der Aufstellungsarbeit bekommen Worte Gewicht. Die gesprochenen Sätze stärken, lösen versöhnen. Die Aufstellung ist dann beendet wenn die Beteiligten ein gutes Gefühl haben, sich in ihrer Position wohl fühlen oder das Bild der Aufgestellten von allen als passend empfunden wird. Die Darsteller der Rollen werden frei aus diesen entlassen. Im optimalen Fall empfindet der Klient das Geschehen als Aussöhnung bzw. ein Lösen der Verstrickungen.

Die Tieraufstellung kann ebenso wie das Familienstellen bei chronischen Krankheiten und Lebenskrisen eingesetzt werden. Die Wirkung zeigt sich sofort. Die Gruppe, die anfangs traurig und vielleicht auch aggressiv war, wird plötzlich liebevoll und die Menschen beginnen Interesse füreinander zu entwickeln. An der Reaktion der echten Tiere und der realen Familie, und an dem veränderten Verhalten der einzelnen Personen in der Aufstellung selbst, kann der Erfolg der Aufstellung von allen erlebt werden. Meistens bringt schon die erste Tieraufstellung einen nachvollziehbaren Erfolg, da bereits das “Anschauen” des Problems eine Erleichterung zur Folge hat.

Nicht alle Thematiken bedürfen einer Aufstellung im Gruppen Setting. Einige Themen können wir für Sie im Team und auch mit Ihnen gemeinsam aufstellen.